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Wohnraumlüftung

Eine kontrollierte Wohnraumlüftung (Abk.: KWL, engl. HRV – Heat Recovery Ventilation) wird dann eingesetzt, wenn durch gute Abdichtungsmaßnahmen, z. B. neuer Fenstereinbau nach RAL, das Gebäudeinnere nur noch wenig Luftaustausch mit der Außenluft erlaubt..

Sie kann mit einem Wärmetauscher zur Wärmerückgewinnung kombiniert werden, die in der kalten Jahreszeit dafür sorgt, dass die ausströmende warme Raumluft die zuströmende Außenluft erwärmt und so möglichst wenig Wärmeenergie dem Gebäudeinneren entzogen wird. Die KWL soll sicherstellen, dass überschüssige Luftfeuchtigkeit, Luftschadstoffe – etwa Kohlenstoffdioxid – abtransportiert werden

Man unterscheidet zwischen zentralen und dezentralen Anlagen:

  • Zentrale Anlagen haben einen entfernten Aufstellungsort und arbeiten nahezu geräuschlos. Sie besitzen zwei Ausgänge und zwei Eingänge (Fortluft, Luft die nach außen geführt wird, Außenluft wird von außen zugeführt, Abluft wird aus den Wohnräumen abgesaugt, und Zuluft den Wohnräumen zugeführt). Zentrale Anlagen sind aufwändiger, denn die Lüftungskanäle müssen von den Wohnräumen zur Anlage geführt werden. Es kommen zwei Umluftarten zum Einsatz:
  • Bei der einfacheren Variante 1 werden üblicherweise Küche, Bad und WC an die Abluftkanäle, Schlaf und Wohnräume an die Zuluftkanäle angeschlossen. Türen oder Lüftungsschlitze sorgen dafür, dass die Luft innerhalb der Wohnung gleichmäßig zirkulieren kann.
  • Bei Variante 2 ist jeder Raum einzeln regulierbar und erhält jeweils einen eigenen Zu- und Abluftkanal.
  • Dezentrale Anlagen eignen sich besonders für die Nachrüstung, sie versorgen normalerweise nur einen Raum.

Vorteile im Überblick

  • gefilterte Außenluft mit Luftfilter (Feinstaub, Pollen, etc.)
  • Abtransport von Schadstoffen und Gerüchen (CO2, Luftfeuchte, Ausdünstung, etc.)
  • Stark geminderte Gefahr von Schimmelbildung im Wohnraum
  • Gehemmtes Hausstaubmilben Wachstum
  • Bei Außenlärmbelastung können die Fenster bei gleichzeitiger Frischluftversorgung geschlossen bleiben
  • Kühlung und Entfeuchtung der Frischluft im Sommer mit Erdwärmetauscher – eine KWL ist zwar keine Klimaanlage, dennoch kann sie im Sommer die Raumtemperatur leicht absenken und die Zuluft etwas entfeuchten was als sehr erfrischend empfunden wird vor allem wenn gerade schwüles Sommerwetter herrscht, oder bei starken Temperaturschwankungen im Winter

Nachteile im Überblick

  • Bei Systemen ohne Befeuchtung im Winter zu trockene Luft bei Betrieb mit zu hohen Luftwechselraten (wie Fensterlüftung)
  • Regelmäßige Wartung des Filtersystems und zumindest der Abluftleitungen notwendig
  • Bei Dauerbetrieb ist der Stromverbrauch des jeweiligen Systems zu berücksichtigen
  • Lüftungsgeräusche bei hohen Luftwechselraten
  • Obwohl heute Anlagen mit einem Wirkungsgrad von über 90 % auf dem Markt sind, ist die propagierte Energieersparnis nicht unbedingt gegeben, denn die Wärmeverluste können bei hohen Luftwechselraten höher sein im Vergleich zur traditionellen Fensterlüftung, die etwa eine Luftwechselrate von 0,1–0,2 h−1 zusätzlich zu den Gebäudeundichtigkeiten bedeutet.

Probleme die auftreten können:

Waren vorher bei mangelnder Lüftung oft Probleme mit zu hoher Luftfeuchtigkeit und dadurch mögliches Auftreten von Schimmel vorhanden, so beobachtet man heute in den Wintermonaten Raumluft mit relativer Luftfeuchte von weniger als 30 %rF. Grund dafür ist, dass die angesaugte kalte Außenluft nach der Erwärmung eine sehr niedrige relative Luftfeuchte besitzt. Technisch aufwändigere Anlagen sehen deshalb eine Luftbefeuchtung (Probleme mit mikrobieller Verkeimung möglich) vor. Eine weitere Maßnahme zur Verhinderung von zu niedriger Luftfeuchtigkeit ist die Verwendung eines Enthalpierückgewinners, der neben der Wärme auch die Luftfeuchtigkeit bei Bedarf zurückgewinnt.

Bei mangelhafter Ausführung oder Betrieb auf hoher Stufe kann der Austritt der Zuluft aus den Austrittsöffnungen zu Zugerscheinungen führen.

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